CCL: Wo ist Musch-Musch?

In den 1980er-Jahren treiben sich nicht nur Jugendliche, Rocker oder Kleinkriminelle in den weniger gut einzusehenden Winkeln des City-Centers herum. Die dunklen Ecken in den entlegenen Teilen rund um die Haupteinkaufsstraßen des CCL ziehen auch freundliche Gestalten in ihren Bann. So ist es dann auch nicht weiter verwunderlich, dass die schwarze Katze Musch-Musch Gefallen am CCL findet.

Die Freigängerin des Lüdenscheiders Kurt Kronsbein sieht das Center als ihr Revier an. Musch-Musch flitzt allerdings nicht nur mit stolz erhobenen Schwänzchen entlang der Ladenzeilen des Komplexes, sondern sucht das Abenteuer mitunter auch an Orten, die für den gewöhnlichen CCL-Besucher nicht zugänglich sind und eher im Verborgenen bleiben. Und da man vom Dach des Einkaufscenters einen wunderbaren Blick über die Stadt erhaschen kann, erklärt Musch-Musch auch diesen Bereich des CCL für sich als Spielwiese.

Die Abenteuerlust der Katze hat aber ihren Preis. Am Abend des 1. August 1984 kehrt Musch-Musch nicht nach Haus zurück. Verzweifelt wendet sich Kurt Kronsbein an Rettungskräfte und Presse. Die öffentliche Suche bleibt in den ersten Tagen erfolglos, also beschließt der Katzenbesitzer auf eigene Faust im und auf dem Center weiterzusuchen. Am siebten Tag ihres Verschwindens findet Kronsbein die Katze. Musch-Musch ist in einen zehn Meter tiefen Luftschacht des CCL gerutscht und kann aus eigener Kraft nicht mehr heraus. Nur ihr klägliches Miauen dringt leise aus dem Schacht.

Kronsbein alarmiert die Feuerwehr, die die Katzenrettung übernehmen soll. Brandinspektor Adolf Triffo lässt eine Strickleiter vom Dach aus in den Schacht herab und klettert Musch-Musch entgegen. Unverletzt, aber etwas entkräftet, wird Musch-Musch ihrem Besitzer übergeben.

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